26.03.2008 – Wellpappe Report 1/2008
Rekord beim Absatz, Steigerung bei Kosten: Wellpappe wächst trotz Widerständen
Die Wellpappenindustrie bleibt weiter auf Rekordkurs: Im vergangenen Jahr konnte die Branche das gute Absatz-Ergebnis von 2006 (8,2 Milliarden Quadratmeter) mit 8,6 Milliarden Quadratmeter noch einmal übertreffen.
Das entspricht einem Zuwachs von 4,5 Prozent; in Tonnen gerechnet betrug die Steigerung 4,6 Prozent. Auch in Bezug auf eine weitere Kennzahl setzte sich die positive Entwicklung fort: Die Mitglieder des Verbandes der Wellpappen-Industrie e.V. (VDW) konnten ihren Umsatz um knapp 14 Prozent von 3,6 Milliarden auf 4,1 Milliarden Euro erhöhen. Der Durchschnittspreis für Wellpappe nahm ebenfalls zu: Er stieg von 47,3 Cent je Quadratmeter im Januar auf 51,3 Cent je Quadratmeter im Dezember. Dies ergibt im Jahresverlauf einen Durchschnittsbetrag von 49,4 Cent je Quadratmeter. Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Steigerung von nominal 9,1 Prozent.
Günstige Binnenkonjunktur und starker Außenhandel beflügeln Wellpappe
Es waren insbesondere zwei Faktoren, die sich positiv für die Branche auswirkten: Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 2,5 Prozent und ein starker Außenhandel, der zum Antrieb für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland wurde. Denn damit der Exportweltmeister seine weltweit gefragten Produkte sicher an den Abnehmer bringen kann, braucht er leistungsfähige Verpackungen. Besonders bei langlebigen Gebrauchgütern aus den Bereichen Haushaltswaren sowie elektrische und elektronische Produkte gab es im vergangenen Jahr eine deutlich gestiegene Nachfrage.
Zum Wachstumstreiber hat sich auch der wachsende Anteil der drei- und mehrfarbig bedruckten Wellpappe entwickelt. Er erreichte 2007 einen neuen Höchststand: Mit 17,3 Prozent lag er erstmals vor dem der zweifarbig bedruckten Wellpappe, der 15,9 Prozent betrug. Der Anteil der drei- und mehrfarbig bedruckten Wellpappenprodukte hat sich in den letzten acht Jahren somit mehr als verdoppelt.
Höhere Kosten verlangen höhere Preise
Dem Wachstum bei Absatz und Umsatz standen auch im Jahr 2007 deutlich höhere Kosten gegenüber. Die Papierpreise stiegen erneut, gegenüber dem Vorjahr waren es 17 Prozent; die Preise für Stärke stiegen um 17,3 Prozent. Somit hat sich die Schere zwischen den Rohstoff- und den Wellpappenpreisen noch weiter geöffnet. Trotz des lebhaften Wettbewerbs innerhalb der Branche rechnen Marktbeobachter mit weiteren Preissteigerungen für Wellpappe, da die zum Teil erheblichen Kostensteigerungen der Vorjahre noch immer nicht ausreichend an die Abnehmer weitergegeben wurden.
Die Preise für Energie und Fracht blieben dagegen nahezu konstant, liegen jedoch weiterhin auf hohem Niveau. Vor allem müssen sie im Zusammenhang mit den deutlichen Kostensteigerungen der Vorjahre gesehen werden. Die Renditezahlen zeigen, dass die Branche diesen Steigerungen der letzten Jahre noch vielfach hinterherläuft.
Aussichten für 2008: Positiver Blick in die Zukunft
Für das laufende Jahr prognostiziert der VDW eine Steigerung des Wellpappenabsatzes um 4,5 Prozent. Aktuelle Zahlen bestätigen bislang diese optimistische Prognose: In den ersten zwei Monaten dieses Jahres verzeichneten die VDW-Mitglieder eine Steigerung des Auftragseingangs um 6,4 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum in 2007. Allerdings könnten sich die Entwicklungen auf den US-amerikanischen Finanzmärkten und die damit verbundenen Rezessions- und Inflationsängste als Wachstumsbremse auf die deutsche Industrie auswirken.