22.05.2006 – Wellpappe Report 2/2006

Ob Flexo oder Offset: Wellpappe ist unter Druck am attraktivsten

Wellpappe wird immer bunter. Der Anteil der markengerecht, also drei- und mehrfarbig bedruckten Wellpappe hat sich in den vergangenen sechs Jahren verdoppelt.

 

Betrug er im Jahr 1999 noch 7,6 Prozent der gesamten Absatzmenge, so waren es 2005 bereits 15,1 Prozent. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Marketingexperten aus Industrie und Handel wissen längst, dass auch Wellpappe einen wesentlichen Beitrag zur Absatzförderung am Point of Sale leistet. Für die Schaffung eines konsistenten Markenbildes und eine zeitgemäße Verbraucheransprache ist die anspruchsvolle Gestaltung der Transportverpackung unverzichtbar. Braune Kartons im Supermarkt sind ungenutzte Werbefläche – und weder für Kaufleute noch Konsumenten interessant.

 

Direktdruck auf dem Vormarsch

Die Wellpappenindustrie bedient den Wunsch der Kunden nach mehr Farbe punktgenau. Zwei Druckverfahren sind gängig und liefern überzeugende Ergebnisse: der Offset- oder Flachdruck und der Flexo- oder Hochdruck. Beide Verfahren bedienen sich zweier verschiedener Techniken, um die Farbe auf die Wellpappe zu bringen. Möglichkeit eins: Bedruckte Papierbogen (bei Offset) oder bedruckte Papierbahnen (beim Flexo) werden auf einseitige Wellpappe kaschiert – im Flexodruckverfahren wird diese Technik „Preprint" genannt. Möglichkeit zwei: Die Wellpappe wird direkt bedruckt, beim Flexodruck heißt das „Postprint".

 

Noch vor einigen Jahren galt, dass ein hochwertiger Mehrfarben-Rasterdruck nur über den Weg des traditionellen Vordrucks zu erreichen ist. Diese Ansicht ist inzwischen überholt. Auch das Flexo-Direktdruckverfahren liefert exzellente Druckergebnisse, insbesondere auf Wellpappe mit sehr kleinen Wellen. Deren Anteil an der Wellpappenproduktion stieg in den letzten Jahren ebenfalls ständig. Ihre sehr geringen Wellenhöhen und -teilungen verhindern den bekannten „Waschbretteffekt" – das gefürchtete Negativergebnis des Direktdrucks. Der Trend zur kleinen Welle erweitert also die Einsatzmöglichkeiten des Direktdruck-Verfahrens.

 

Auch die Ergebnisse des Offsetdrucks direkt auf Mikro-, Feinst- und Miniwellen sind hochwertig. Da an den Supermarktkassen immer mehr Hustenbonbons, Schokoriegel und andere Leckereien in bunten Trays aus F-, G- oder N-Wellen angeboten werden, stößt der Wellpappen-Direktdruck im Offsetverfahren bei Industrie und Handel auf großes Interesse. Seine Vorteile liegen in der Standardisierung und den technischen Möglichkeiten des Druckverfahrens, wie etwa der Passergenauigkeit. Feinste negative Schriften etwa sind problemlos lesbar. Der Offsetdruck gibt ebenso wie der Flexo-Preprint einen großen Farbraum wieder und lässt die Verwendung feiner Rasterweiten zu.

 

Hohe Qualität durch technische Innovation

Offset erarbeitet sich neue Einsatzgebiete, aber insgesamt bleibt der Wellpappendruck eine Domäne des Flexodruckverfahrens. Die stärkeren Wellpappen der B-Welle (Feinwelle), C-Welle (Grob- oder Mittelwelle) und der größeren Wellen sind auch künftig weitgehend dem Flexodruck vorbehalten. Das hat seinen Grund: Wegen der technischen Fortschritte dieses Verfahrens und seiner hervorragenden Druckergebnisse gilt er längst nicht mehr als zweitklassig. Er stellt geringe Anforderungen an die zu bedruckende Oberfläche und kann so für eine breite Palette von Deckenpapiere eingesetzt werden.

 

Im Verpackungsdruck hat sich Flexo als modernes Hochdruckverfahren eine marktbeherrschende Position erarbeitet. Es weist auf Wellpappenverpackungen eine Güte auf, die eine Unterscheidung zwischen Flexo und Offset selbst für Experten kaum möglich macht. Der Endverbraucher vor dem Supermarktregal schließlich kann gar keine Qualitätsunterschiede feststellen. Fazit: Ob Flexo oder Offset, Preprint oder Direktdruck – die Wellpappenindustrie bietet für jede Transportverpackung das passenden Druckverfahren und die richtige Technik, um einen starken Auftritt am Point of Sale zu gewährleisten.

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Sabine Egidius

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