21.03.2019

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Wellpappenindustrie wächst, Kostendruck bleibt

Jahrespressekonferenz des VDW 2019

Frankfurt am Main, 21. März 2019 – Die Mitglieder des Verbandes der Wellpappen-Industrie (VDW) haben 2018 knapp 8 Milliarden Quadratmeter abgesetzt. Das sind 43 Millionen Quadratmeter mehr als 2017 und entspricht einem Wachstum von 0,6 Prozent. Dieser Wert gilt sowohl für die absolute als auch für die arbeitstägliche Betrachtung, da beide Jahre die gleiche Anzahl von Arbeitstagen aufweisen. Mit dem Ergebnis liegen die Wellpappenhersteller unter dem für 2018 prognostizierten Wachstum von 3,9 Prozent.

„Maßgeblich für unsere Geschäftsentwicklung sind zwei Faktoren: ein solides Wachstum bei unseren Kunden aus der verpackenden Industrie sowie eine anhaltende Konsumlaune der Verbraucher“, sagt Dr. Steffen P. Würth, Vorsitzender des VDW. „Beides hat sich im Vorjahr einigermaßen zufriedenstellend entwickelt. Beispielsweise verzeichneten wichtige Abnehmergruppen unserer Branche Steigerungsraten von bis zu 4,5 Prozent, die überwiegend auf positive Wachstumsimpulse aus dem Inland zurück zu führen sind.“

Für das Jahr 2019 rechnet Würth angesichts einiger Unsicherheitsfaktoren lediglich mit einem Wachstum des Wellpappenabsatzes in Höhe von 1,0 Prozent. Zu den potentiellen Entwicklungsbremsen gehören laut Würth ein immer noch möglicher ungeordneter Brexit sowie die Ausweitung der Handelsbeschränkungen durch die USA. „Amerikanische Strafzölle von bis zu 25 Prozent träfen hierzulande vor allem die Automobilindustrie, eine der tragenden Säulen der deutschen Wirtschaft“, so Würth. „Die damit verbundenen Auswirkungen auf die Zulieferindustrien träfen auch die Wellpappenbranche.“

Als nach wie vor schwierig bewertet Würth die Kostensituation der Wellpappenindustrie. Zwar gaben die Preise für das Wellpappenrohpapier im vierten Quartal des Vorjahres leicht nach. „Das Preisniveau über alle Sorten hinweg lag am Jahresende aber immer noch um 19,3 Prozent über dem Januar 2017“, sagt Würth. „Und auch die Lohn-, Energie- und Logistikkosten sind im vergangenen Jahr weiter angestiegen.“ Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen schätzt der VDW-Vorsitzende den diesjährigen Tarifabschluss in Höhe von 2,8 Prozent ab 1. März mit ver.di als „sehr ambitioniert“ ein.

Die Ertragslage der Mitgliedsunternehmen ist Würth zufolge weiterhin angespannt, wie auch der Blick auf die Erlöse zeigt. Gegenüber 2017 stieg der durchschnittliche Erlös um 7,4 Prozent auf 56,8 Cent pro Quadratmeter. „Dies reicht jedoch bei weitem nicht aus, die aufgelaufenen Kostensteigerungen auch nur annähernd aufzufangen“, sagt Würth. „Ein Rückgang der Erlöse um 1,9 Prozent zum Jahresende kann unter anderem auf Jahresboni für Kunden und damit auf saisonale Effekte zurückgeführt werden. Entsprechend zeigt die Erlösentwicklung im Januar dieses Jahres mit einem Plus von 2,7 Prozent gegenüber Dezember 2018 eine überdurchschnittliche Steigerung. Damit konnte zumindest eine weitere Verschärfung der wirtschaftlichen Situation unserer Branche aufgeschoben werden.“

Die gestiegenen Quadratmeterpreise in Höhe von durchschnittlich 7,4 Prozent spiegeln sich auch in der Umsatzentwicklung wider. Zusammen mit der Wachstumsrate bei den abgesetzten Quadratmetern von 0,6 Prozent kommen die VDW-Mitglieder beim Umsatz auf ein Plus von 7,9 Prozent.

Ein Foto des VDW-Vorsitzenden, Dr. Steffen P. Würth, finden Sie hier.

 

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