21.03.2013

Moderates Wachstum bei steigenden Kosten

Jahrespressekonferenz 2013

 

Frankfurt am Main, 21. März 2013 – Die im Verband der Wellpappen-Industrie (VDW) organisierten Unternehmen haben im Jahr 2012 arbeitstäglich betrachtet mit plus  0,3 Prozent ihren Absatz leicht steigern können. Damit lagen sie zwar um  0,4 Prozentpunkte unter dem Bruttoinlandsprodukt, bewerten die Zahlen mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche Lage jedoch durchaus positiv: „Eine abflauende Konjunktur hinterlässt in der Wellpappenindustrie typischerweise deutlich stärkere Spuren. Im Jahr 2012 hat sich die Branche auf hohem Niveau gut gehalten“, kommentierte der Verbandsvorsitzende Dr. Jan Klingele die Zahlen.

 

In absoluten Zahlen blieb der Absatz von Wellpappenerzeugnissen mit 7,137 Milliarden Quadratmeter Wellpappe nahezu auf Vorjahresniveau. Im Jahresverlauf meldeten die Hersteller zunächst schwächere Absatzzahlen als im Vorjahr: minus 0,1 Prozent im ersten und jeweils minus 1,6 Prozent im zweiten und dritten Quartal. Schließlich konnte die Industrie jedoch von der gegen Jahresende spürbaren Konjunkturbelebung profitieren und im Schlussquartal 1,7 Prozent mehr Wellpappe als im Vorjahreszeitraum verkaufen.

 

Schlechter stellte sich in 2012 die Erlössituation der Branche dar. Die durchschnittlichen Preise für Wellpappe fielen – mit einer kurzen Beruhigung zu Beginn des dritten Quartals – von 54,9 Cent je Quadratmeter auf 52,5 Cent im Dezember. Dies entspricht einem Minus von 4,4 Prozent und hinterließ entsprechende Spuren bei den Umsätzen. Erstmals seit dem Krisenjahr 2009 lag der Gesamtwert der verkauften Waren und Leistungen mit minus 2,1 Prozent unter Vorjahresniveau.

 

Auf der Kostenseite macht der Papiereinkauf rund die Hälfte des Gesamtaufwands aus. Der mit Abstand wichtigste Rohstoff, das Wellpappenrohpapier, hat sich nach den kräftigen Preiserhöhungen vom Spätsommer um 6,5 Prozent auf hohem Niveau stabilisiert. Im Vergleich zum Durchschnittswert der letzten fünf Jahre stiegen die Papierpreise damit um 8,5 Prozent. Den darüberhinaus mit plus 9,8 Prozent stärksten Zuwachs verzeichnete der VDW bei den Kosten für Wartung und Reparatur, gefolgt von Energie (plus 6,1 Prozent) und Personal (plus 4,8 Prozent). In der Summe machen diese Positionen mehr als ein Viertel der Gesamtkosten aus.

 

Für das Jahr 2013 rechnet die Wellpappenindustrie mit weiterem Mengenwachstum, das bei arbeitstäglicher Betrachtung mit plus 0,9 Prozent leicht über dem Bruttoinlandsprodukt liegen dürfte. Die Auswertung der Meldungen für Januar mit einem Absatzplus von 5,0 Prozent und für Februar von plus 2,2 Prozent, liegt sogar deutlich über den Werten der VDW-Prognose vom Dezember 2012.

 

Hinsichtlich der Ausgabenentwicklung zeigt sich Dr. Klingele weniger zuversichtlich. "Die absehbar steigenden Kostenbelastungen bei gleichzeitig sinkenden Abgabepreisen für unsere Produkte sind unter betriebswirtschaftlichen Aspekten nicht zu vereinbaren. Hier werden die Wellpappenhersteller geeignete Maßnahmen ergreifen müssen, um kostendeckend am Markt bestehen zu können."

 

Ein Foto des VDW-Vorsitzenden, Dr. Jan Klingele, finden Sie hier.

 

Den Redetext von Dr. Jan Klingele finden Sie hier, die Präsentation hier.

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