08.03.2012

Wellpappenindustrie 2011 mit leichtem Absatzplus

Deutlich gestiegene Umsätze und Kosten

 

Wie der Verband der Wellpappen- Industrie e.V. (VDW) anlässlich seiner Jahrespressekonferenz mitteilte, konnten seine Mitglieder im Jahr 2011 ihren Absatz um 90 Millionen Quadratmeter auf 7,1 Milliarden Quadratmeter Wellpappe steigern. Das sind 1,3 Prozent mehr als 2010. Verglichen mit den jeweiligen Vorjahresquartalen, erzielte die Branche in der ersten Jahreshälfte die größten Zuwächse: 4,9 Prozent im ersten und 1,4 Prozent im zweiten Quartal. Im dritten Quartal schwächte sich das Wachstum auf 0,8 Prozent ab, im vierten betrug es minus 1,9 Prozent.

 

"Mit diesen Zahlen sind wir zufrieden", kommentiert Dr. Jan Klingele, Vorsitzender des VDW, das Ergebnis, "obwohl wir damit hinter der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zurückbleiben." Dies sei jedoch typisch für die Wellpappenindustrie, denn "positive wie negative Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts spiegeln sich jeweils überproportional in unseren Absatzzahlen wider."

 

Der Umsatz mit Erzeugnissen aus Wellpappe ist im vergangenen Jahr um 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Gleichzeitig verbesserten sich die durchschnittlichen Erlöse gegenüber 2010 um 11,4 Prozent. „Allerdings hat diese positive Entwicklung aufgrund der abermals gestiegenen Kosten nicht ausgereicht, die bestehende Preis-/Kostenschere zu schließen", kommentiert Klingele die Zahlen.

 

Die Rohstoffkosten lagen 2011 bei knapp 54 Prozent. Den größten Anteil daran hat das Wellpappenrohpapier. „Nach dem Auf und Ab der Papierpreise im Jahr 2011 sind diese Kosten aktuell wieder deutlich gestiegen", so Klingele. „Für Wellpappenrohpapier wurden bereits erste Preiserhöhungen von durchschnittlich 60 Euro pro Tonne realisiert. Sollten die in den Fachmedien annoncierten weiteren Papierpreiserhöhungen in Höhe von 40 Euro umgesetzt werden, bedeutet dies, dass die Höchststände aus dem Jahr 2011 bereits wieder erreicht sind."

 

Das Thema Energie ist für die Wellpappenhersteller in zweierlei Hinsicht relevant. Zum einen belasten steigende Energiepreise die Industrie. Darüber hinaus führt die zunehmende Nutzung pflanzlicher Rohstoffe für die Energiegewinnung zu einer Verknappung dieser Ressourcen und damit zu steigenden Preisen für Stärkeprodukte, die als Basis für den Leim zur Verklebung der Wellpappenrohpapierbahnen dienen.

 

Hinsichtlich der Entwicklung im laufenden Jahr ist eine seriöse Prognose sehr schwierig. Einerseits existieren weltweit große Unsicherheitspotentiale, weshalb der VDW Ende 2011 seine Erwartung der Wachstumsrate für 2012 mit moderaten 0,25 Prozent bezifferte. Auf der anderen Seite wächst die gesamtwirtschaftliche Zuversicht vieler Unternehmer und Sachverständiger. Die aktuellsten VDW-Auswertungen bestätigen diese Einschätzung: Demnach stieg der Wellpappenabsatz im Januar um 3,2 Prozent. Die ersten Februar-Meldungen deuten ebenfalls auf ein Wachstum von über 3 Prozent hin.

 

Ein Foto des VDW-Vorsitzenden, Dr. Jan Klingele, finden Sie hier.

 

Den Redetext von Dr. Jan Klingele finden Sie hier, die Präsentation hier.

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